Erinnern │ Nachdenken │ Mahnen
Klaus A.E. Weber
Verdrängte Geschichte(n) begreifbar machen
KZ-Gedenkstätte Moringen erinnert an Konzentrationslager in der Kleinstadt.
06. September 2024:
„Auschwitz, Dachau, Bergen-Belsen – mit diesen Namen ist der Schrecken der Konzentrationslager im Nationalsozialismus fest verbunden.
Anders bei Moringen im Landkreis Northeim.
Doch auch hier, mitten im Ort, dort wo sich heute das Maßregelvollzugszentrum Niedersachsen befindet, wurden von 1933 bis 1945 Menschen gefoltert und erniedrigt.
Auch hier, im KZ in Moringen, wurden Menschenrechte mit Füßen getreten.
Nicht nur eins, nein drei Konzentrationslager waren zwischen 1933 und 1945 im Ortskern Moringens angesiedelt: ein Männer-KZ von April bis November 1933, ein Frauen-KZ von 1933 bis 1938 und ein Jugend-KZ von 1940 bis 1945.
Das Männer-KZ sei 1933 dem Werkhaus in Moringen angegliedert worden, erklärt Gedenkstättenleiter Stefan Wilbricht.
In Werk- oder Arbeitshäusern habe man Menschen wie Bettler, Landstreicher und Prostituierte festgesetzt, um sie von der Öffentlichkeit fernzuhalten und ihre Arbeitskraft zu nutzen.“
Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz
Wir alle hoffen, dass Sie die moralische Standfestigkeit besitzen, weiterhin für Toleranz und Inklusivität, Menschlichkeit und Freiheit, kurzum für die wahre Demokratie zu kämpfen."
Gedenken im Deutschen Bundestag an die Opfer des Nationalsozialismus anlässlich des 74. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz
֍ Rede von Saul Friedländer am 31. Januar 2019.[1]
Der Faschismus
"Furcht vor der Freiheit, geweckt durch eine Ahnung von Freiheit.“
Der Faschismus ist nach MASON [3] "ein Symptom des Systemversagens im Kapitalismus".
Hierbei ist es klar, „worin der Kern des heutigen faschistischen Glaubenssystems besteht:
-
Die ethnischen Mehrheitsgruppen sind „Opfer“ von Einwanderung und Multikulturalismus;
-
die Errungenschaften des Feminismus sollten rückgängig gemacht werden;
-
die Demokratie ist verzichtbar;
-
Wissenschaft, Universitäten und Medien sind nicht vertrauenswürdig;
-
die Nationen haben die Orientierung verloren und müssen ihre frühere „Größe“ wiedererlangen;
- ein nicht näher bestimmtes katastrophales Ereignis wird die Dinge wieder ins Lot bringen.“
Das Haus Hohenzollern und die Nationalsozialisten
Das Buch 2021: "Die Hohenzollern und die Nazis - Geschichte einer Kollaboration."
Zitiert aus dem Newsletter des Historischen Museums Frankfurt vom 27. Juni 2022:
»„Lieber Herr Hitler, führen Sie diese herrliche nationale Bewegung hinein in die fruchtbringende Arbeit“, so schrieb der Kronprinz von Hohenzollern einst.
Die Verstrickungen des Hauses Hohenzollern mit dem NS beschäftigen Juristen, Historiker und PR-Berater seit vielen Jahren.
Stepan Malinowski bringt nun auf 750 Seiten Grund in die Debatte:
Er beleuchtet drei Generationen des Hauses Hohenzollern von 1918 bis heute und beschreibt, in welchem politischen Milieu sich ihre Akteure bewegten und bewegen.
Die mächtige Familie stilisierte sich nach 1945 als Teil des Widerstandes.
Jedoch zeigt der Autor, dass sie Allianzen mit der NS-Bewegung zum Aufbau des sog. „Dritten Reichs“ schmiedeten.«
Arolsen Archives | Zentrum über NS-Verbrechen
Dokumente und Hinweise zu rund 17,5 Millionen Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus
© Schweizerisches Nationalmuseum
Anne Frank und die Basler Seiten [2]
Aus Basel und später aus Birsfelden verbreitete Anne Franks Vater Otto das wohl berühmteste Tagebuch der Menschheit in der ganzen Welt.
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[1] Saul Friedländer, Historiker und Holocaust-Überlebender; STERNBERG 2019.
[2] Blog-Artikel des Schweizerischen Nationalmuseums vom 01. Juli 2022 von Andrej Abplanalp, Historiker und Kommunikations-Chef des Schweizerischen Nationalmuseums.
[3] MASON 2022.