Medizin- und Experimentierglas - ab 1780
Klaus A.E. Weber
Glas für die Wissenschaft und Universität
Zeitgemäß für das 18. Jahrhundert wurden in der "weißen Hütte" in Schorborn auch physikalische Apparate als Glas gefertigt.
Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799)
1783 bezog der aufgeklärte Göttinger Gelehrte. Physiker und Naturforscher und erster deutscher Universitätsprofessor für Experimentalphysik Georg Christoph Lichtenberg Flaschen für physikalische Experimente mit "dephlogistizierender Luft" von der Schorborner Glasmanufaktur:
"... da will ich mir etwa ein Dutzend solcher Flaschen blasen lassen und einmal einen Versuch mit einer solchen Batterie machen."[1]
- Große Glaszylinder aus blauem Glas für die "Elektrisiermaschine" von Georg Christoph Lichtenberg zur Erforschung der Elektrizität in den Jahren um 1790
1794 werden im Inventarium vier Formen zur Herstellung von "Elektrisierkugeln" aufgeführt.
Physikalische Glas-Apparate
Kugel-Elektrisiermaschinen aus Glas (Fragmente) │ 1. Hälfte 18. Jahrhundert
Haus am Kirschgarten Basel
Eigenhändige Zeichnung für Glaszylinder:
Georg Christoph Lichtenberg │ um 1700 [5]
© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber
Medizinglas
Mit der Herstellung von Medizinglas wurde zunächt in Schorborn um 1780 begonnen.
Mit der zweiten Hüttenteilung 1783 folgte ihr dann die Glashütte in Mühlenberg.
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Zylindrisches Fläschchen │ farbloses Glas │ Ringwulst am Mündungsrand [2]
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Fläschchen│grün getöntes Glas │ ausgestellter Mündungsrand [3]
- Vierkantgefäß, klein │ grünliche Färbung │ tellerartig ausgestellter Mündungsrand [4]
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[1] OHLMS 2006, S. 17.
[2] Beschreibung mit Abbildung bei OHLMS 2006, S. 51 Abb. 94.
[3] Beschreibung mit Abbildung bei OHLMS 2006, S. 51 Abb. 95.
[4] Beschreibung mit Abbildung bei OHLMS 2006, S. 51 Abb. 96.
[5] Ausstellungsflyer: Die fürstliche Glasmanufaktur am Schorborn 2015 │ Herausgegeben vom Glasmuseum Grünenplan │ Prometheus-Verlag Wuppertal │ Mai 2015.