Der Heukenberg (349 m)

Klaus A.E. Weber

 

"Harkensberge" │ "Henkenberge" │ "Heidenberg"

 

Blick auf das "moderne" Merxhausen und den Heukenberg │ Mai 2011

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Heukenberg │ um 1946 und im Mai 2020

© Foto: Privatarchiv Kumlehn, Merxhausen

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Die im nördlichen Sollingvorland zwischen den Ortschaften Heinade, Merxhausen und Mackensen steilansteigende Erhebung des Heukenberges (349 m üNN) begrenzt im Nordosten die langgesteckt geradlinig-diagonale Grabenstruktur der im Tertiär in der Sedimenttafel des Solling-Gewölbes bei einer tektonischen Veränderung eingebrochenen Anhebung.

 

Blick auf den Heukenberg │ Mai 2020

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Am südwestlichen Bergfuß liegt die neuere Wohnbebauung des spätmittelalterlich unterhalb des Steinberges angelegten Bauerndorfes Merxhausen.

Die nördlichen Ausläufer des Heukenberges reichen nahe an Heinade heran.

Der Heukenberg wurde zur Mitte des 16. Jahrhunderts als "Harkensberge" oder "Henkenberge" bezeichnet, Mitte des 18. Jahrhunderts als "Heidenberg".[1]

 

Grenzstein auf dem Heukenberg bei Merxhausen

Königreich Hannover Nr. 28 │ Mai 2016

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Historischer Grenzraum

Über den Heukenberg verläuft eine historische Landesgrenze und gegenwärtige Kreisgrenze, von deren historischer Ausprägung noch große Teile im Gelände sichtbar sind, wie beispielsweise

  • Grenzwälle

  • Grenzmauern

  • Grenzsteine

 

Schafhaltung auf dem Heukenberg

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Kleinräumige Biotope und schützenswerte Arten

Mit kleinräumigen Biotopen und schützenswerten Arten bildeten die westlich und südlich exponierten Hanglagen des Heukenberges ein ehemaliges 42,5 Hektar großes Naturschutzgebiet (Kennzeichen: NSG BR 120 Landkreis Northeim, Kennzeichen: NSG HA 180 Landkreis Holzminden), welches am 20. Dezember 2018 im Naturschutzgebiet „Holzberg, Denkiehäuser Wald, Heukenberg“ (Kennzeichen: NSG HA 150) aufging und heute zum FFH-Gebiet 126 "Holzberg bei Stadtoldendorf, Heukenberg" zählt.

  • 781,00 ha großes Natura 2000 Gebiet 4123-301 Holzberg bei Stadtoldendorf, Heukenberg - mit besonderen Lebensraumtypen

 

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Die unter Schutz stehenden Hanglagen des Heukenberges sind geprägt von ausgedehnten, besonders artenreichen Halbtrockenrasen und mesophilen Grünlandflächen mit Gebüschstreifen und Einzelgehölzen.

 

Artenreicher Halbtrockenrasen │ Mai 2020

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Kulturhistorisch ehemals als Niederwald genutzt, bestehen kleinflächig Waldflächen, die traditionell bewirtschaftet werden wie auch Übergänge zu mesophilem Eichen- und Buchenmischwald.

Im östlichen Bereich des Heukenberges befindet sich regionaltypisch eine aufgelassene Kalksteingrube.

 

Knabenkraut“ auf dem Heukenbergolzberg │ Mai 2017

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

Echte Schlüsselblume auf dem Heukenberg │ Mai 2017

© [hmh, Foto: Klaus A.E. Weber

 

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[1] ANDERS 2004, S. 20.